Öltankreinigung - Presseartikel aus der Fachzeitschrift raffiniert 04 | 2015
Für den sicheren Betrieb empfiehlt es sich, Heizöltanks regelmäßig von einem Fachmann in Augenschein nehmen zu lassen. Dabei sollte auch der Bedarf einer Tankreinigung bewertet werden. Muss der Filter wiederholt ausgetauscht werden, ist das ein Indiz dafür, dass es an der Zeit ist, den Tank zu reinigen.
Der Tank als Energiespeicher ist ein wichtiger Teil der Ölheizungsanlage. Angesichts von rund 5,6 Millionen Öltankanlagen in Deutschland sind Tankreinigung und Tankschutz ein attraktiver Markt für Fachbetriebe. Schätzungsweise 800 speziell qualifizierte Betriebe sind derzeit in diesem Markt tätig. Als zertifizierte Fachbetriebe nach Wasserhaushaltsgesetz (WHG) sind sie berechtigt, Öltankanlagen zu errichten, zu sanieren, instandzusetzen und zu reinigen. Vielfach kooperieren die Unternehmen eng mit SHK-Handwerksbetrieben und Mineralölhändlern. Eine Tankreinigung kann nötig werden, da das Naturprodukt Heizöl über die Jahre sogenannte Alterungsprodukte bildet, die auf den Grund des Tanks sinken. Mit der Zeit können hier größere Ablagerungen entstehen, die Betriebsstörungen verursachen können. Grundsätzlich verhindert ein Filter, dass diese Sedimente in den Brenner der Heizung gelangen. Verstopft dieser Filter aber öfter in kurzer Zeit, ist eine professionelle Tankreinigung zu empfehlen. Je nach Jahreszeit und Temperaturbedingungen können sich auch geringe Mengen Kondensat im Tank ansammeln. Dies ist in der Regel unkritisch. Ist allerdings eine freie Wasserphase feststellbar, so muss man die Herkunft klären. Bei Erdtanks kann zum Beispiel eine korrodierte Be- und Entlüftungsleitung ursächlich sein. Um einen Heizöltank zu reinigen, sind nicht nur besondere Qualifikationen nötig, sondern auch ein spezielles gerätetechnisches Equipment. Qualifizierte Tankschutzbetriebe führen die Reinigung nach den Vorgaben des Gütezeichens RAL-RG 977 der Gütegemeinschaft Tankschutz durch. Im Vorfeld einer Tankreinigung ist es empfehlenswert, den Heizölvorrat im Tank so weit wie möglich aufzubrauchen und die dann verbleibende Restmenge entsorgen zu lassen. So lässt sich das Vermischen von gealtertem und möglicherweise nicht mehr verwendbarem Heizöl mit neuem Heizöl vermeiden.
Größere Heizölrestmengen werden vom Fachbetrieb abgepumpt und für die Dauer der Reinigung vor Ort zwischengelagert. Bevor das Heizöl in den Tank zurückgepumpt wird, wird es durch Filter gereinigt.
Praxisvideos, die zeigen, wie eine Tankreinigung abläuft, finden sich auf der IWO-Website (www.zukunftsheizen.de). Zu sehen ist unter anderem ein Beispiel aus Weilerswist: die Reinigung eines 15 Jahre alten, kellergeschweißten Tanks in einer Gewerbeimmobilie mit einem Fassungsvermögen von 4.500 Litern. Bei einem kellergeschweißten Tank dauert die Reinigung in der Regel circa vier Stunden. Die Monteure pumpen zuerst das vorhandene Heizöl bis auf die Bodenphase ab und lagern es außerhalb des Tanks – entweder in sogenannten Faltemballagen, die in einer zusätzlichen Auffangwanne liegen, oder beim Einsatz eines Saug-/Druckfahrzeugs in einer gesonderten sauberen Kammer. Dann entfernen sie die Bodenphase und etwaige Ablagerungen und nehmen den Tank von innen unter die Lupe – mit Blick auf mögliche Beschädigungen.
In Weilerswist war der öldichte Anstrich des Auffangraums schadhaft. „Durch den Einbau einer Spezialfolie, einer sogenannten Tankraumauskleidung, wird das Kriterium der gesetzlich geforderten Rückhalteeinrichtung erfüllt. Der Kunde erhält hierauf eine zehnjährige Garantie“, sagt Markus Scholz, Bereichsleiter beim Tankhersteller Laudon. Mitarbeiter seines Unternehmens führten die Reinigung durch. Der Heizbetrieb kann während der Reinigung weiterlaufen. Dazu wird der Brenner für die Dauer der Arbeiten an einen mit Heizöl gefüllten Kanister oder ein Fass angeschlossen und aus diesem gespeist.